Bei vielen Urvölkern gilt der Papagei als intelligentes, kommunikatives Krafttier. In Märchen und Erzählungen gilt er als weiser und gewitzter Rat- und Zeichengeber. Sein regenbogenfarbenes Gefieder macht auf Vielfalt, Kreativität und Schönheit aufmerksam. Er besitzt eine Ausstrahlung, die damals den Leuten Spiritualität und vor allem Kreativität verliehen hat.
Eine Frage, die so umfangreich, wie vielschichtig ist, dass es mit einem Drei-Zeiler nicht getan ist.
Ich bin überzeugt, dass es so unglaublich viel Potenzial an weiblich-kreativen Fähigkeiten gibt, die unentdeckt schlummern irgendwo im Inneren vieler Frauen, die einfach so brachliegen. Deshalb habe ich mich eines Tages aufgemacht, auch nach meinen eigenen Fähigkeiten zu suchen.
Ich wusste: Wahrheit ist nicht immer Realität und Realität ist nicht immer Wahrheit. Die menschliche Wahrnehmung, geprägt durch soziales Umfeld, Glauben, Intellekt, Bewusstseinszustand und Lebenseinstellung, erschafft eine subjektiv schlüssige Wahrheit. Diese Wahrheit ist unsere Realität. Die Realität kann jedoch für andere eine völlig abweichende sein. Die Brille unserer persönlichen Wahrnehmung ist verfärbt. Wir sind außerstande, eine andere Haltung und Perspektive zu akzeptieren.
Deshalb bin ich in meinen inneren Wald gegangen und habe nach meinem Stein der Kreativität gesucht. Es hat sehr lange gedauert. Ich suchte überall. Kritisch habe ich so manchen Stein hochgehoben, um ihn dann doch wieder unentschlossen und unsicher zurückzulegen. Wo sollte ich bloß anfangen? Wie sah meine Kreativität aus?
Als ich das Prachtstück dann endlich in mir gefunden hatte, stellte sich die Umsetzung der Bewusstwerdung in den Weg. Die Bergung meiner Fähigkeit gestaltete sich mehr als schwierig. Unwissenheit und Zweifel blockierten immer wieder meinen inneren Weg.
Kreative Schübe halfen mir dann endlich dabei, den Heimweg ins Bewusstsein anzutreten. Zu Hause im Herzen angekommen, stellte ich ihn auf einen Sockel. Ich umrundete ihn, bewunderte seine unangepasste natürliche Schönheit. Von dessen Ecken und Kanten nahm ich Notiz und akzeptierte sie.
Ich stellte fest: Er war wunderschön – fast vollkommen, wenn auch nicht perfekt.
Egal, ob Sie 25 Jahre, 45 Jahre oder älter sind – Sie werden sich amüsieren, mitfühlen, sich in der einen oder anderen Rückschau wiedererkennen. Dabei ist es egal, ob Sie genauso oder ganz anders reagiert haben.
Viele der beschriebenen Situationen werden Sie selbst erlebt haben. Sie werden mit Schauder oder Gelassenheit zurückblicken und möglicherweise denken: Wie konnte ich damals nur! Genauso ist es auch mir oft ergangen. Heute weiß ich: Es ist in gewisser Weise eine Frage des Alters, die uns unterschiedliche Perspektiven einnehmen lässt; aus manchen Situationen sind wir herausgewachsen, manche haben wir noch gar nicht durchlebt, manche wiederholen sich, bis wir verstehen, was da eigentlich passiert.
Kurz: Ich denke, es ist für jede –allerdings nicht jeden! – etwas dabei. Die Leserinnen werden sich wiederfinden oder bereicherndes Neuland entdecken. Sie werden, wenn Sie Valentinas Geschichte verfolgen, an vielen Stellen überrascht sein, welche Übereinstimmungen Sie mit Ihrem eigenen Leben finden, wenn auch vielleicht in abgemilderter Form. Vielleicht bringt Sie das zum Schmunzeln oder Sie denken: Gott, was war ich unwissend!
Es kann für Sie auch erfrischend, ja erleuchtend sein in dem Sinne: Hätte ich das doch vorher gewusst, dann wäre ich emotionell nicht so tief gefallen…
Valentinas Lebensjahre lesend zu begleiten, wird Sie dazu animieren, Ihr eigenes Leben mehr oder weniger unbewusst Revue passieren zu lassen. Es wird Sie inspirieren, neue Perspektiven einzunehmen, Lebenssituationen neu oder anders zu bewerten und einzuordnen.
Sie könnten den Mut aufbringen, in den Wald zu gehen: in Ihren inneren emotionalen Wald, dort jeden Stein genau prüfen und unter jedem einzelnen nach Ihren inneren Schätzen zu suchen. Ich wünsche und hoffe, dass Sie herauszufinden, was Ihre Schätze sind: singen, schreiben, malen, töpfern ein Instrument spielen, was auch immer. Wichtig ist, dass Sie niemals den Mut verlieren und niemals sagen werden: Jetzt habe ich schon den zehnten Stein hochgehoben und immer noch nichts darunter gefunden, also kann ich wohl nichts.
Ich erwidere: Hundertprozentig können Sie etwas. Und wenn Sie schließlich etwas gefunden haben, dürfen Sie keine Angst davor haben, den Schatz auch zu bergen. Ich weiß, das kann schwierig sein. Es ist ein Riesending; ein Talent zu bergen, ist wirklich schwer. Es ist kein Kieselstein, den man mal eben hochnimmt und in die Tasche steckt. Nein, so ist es nicht, bleiben Sie deshalb dran, schleppen Sie den Koloss unbedingt nach Hause. Dort stellen Sie ihn bitte auf ein Podest und schauen ihn an, aber ohne ihn zu bewerten.
Es bringt nichts, wenn Sie sagen: Was ist das denn für ein hässlicher Stein? Er hat so viele Ecken und Kanten! Was soll ich damit denn nur machen? Nein, schauen Sie ihn an, fassen Sie ihn an, lassen Sie ihn auf sich wirken. Erst später dürfen Sie Ecken abrunden, hier und da etwas feilen. Also eben nicht gleich aufgeben, sondern sich Zeit geben, damit sich Ihre Vorstellungskraft überhaupt erst ausbilden kann. Ihr Talent muss sich erst einmal entfalten. Es muss geschult werden, damit es erblühen kann!
Bei mir war es ebenfalls so: Ich hatte keine Ahnung und ich bin auch keine professionelle Schriftstellerin; ein gewisses Talent zum Schreiben ist mir zwar bescheinigt worden, aber ich habe dadurch ja noch nicht gewusst, wie man ein Buch schreibt. Also habe ich einige Bücher darüber gelesen, die haben mich allerdings eher entmutigt. Denn wenn ich all das berücksichtigt hätte, was ich darin gelesen hatte, hätte mich das viel zu sehr verunsichert und ich hätte nichts zu Papier bringen können. Deshalb habe ich einfach angefangen, habe die ersten zehn Seiten geschrieben, mir Feedback geholt – und bin den Weg Schritt für Schritt gegangen.
Ja, zwischendurch habe ich oft nicht weitergewusst, aber ich bin trotzdem mutig und entschlossen weitergegangen. Irgendwann öffnet sich immer ein Türchen und es entsteht so viel Schönes. Das Schlüsselwort heißt Mut!
Ich habe nichts Spezielles verarbeitet, aber ich kenne mich mit Emotionen bei Scheidung und Tod aus und mit dem Leben generell. Dafür habe ich aber mehr als die Hälfte aller Länder dieser Erde bereist. Bei 115 habe ich aufgehört zu zählen.
Alle Reisen, Orte, Menschen, Situationen, Begegnungen und Rituale, über die ich schreibe, sind Realität. Natürlich habe ich mir die künstlerische Freiheit genommen, sie der Story anzupassen. Zudem habe ich mit einigen Prostituierten intensive Gespräche geführt. Sie haben ihre Geschichten und persönliche Motivation mit mir geteilt. Das war ein Novum und höchst emotional.
Ein Klan der Hopi-Indianer erkennt im Papagei die Assoziation mit weiblichen Qualitäten wie Mütterlichkeit, Fürsorge, Liebe und Fruchtbarkeit.
In Indien steht der Papagei für die Schönheit und das Sinnbild der freien Liebe, sowie Hüter der Tugenden. Die Mythen erzählen, das der Papagei umfangreiche Heilkräfte besitzt. Er ist neugierig und erfinderisch. Auch dachten Urvölker und indigene Stämme damals, dass die Farben eines Papageis die Gefühle der Seele widerspiegeln.
Sie muntern uns auf, mehr Freude am Leben zu haben. Die Schönheit in uns selbst und in jedem anderen Wesen auf der Welt zu sehen, wahr zu nehmen und zu schätzen.
„Mögen euch meine Worte berühren und bereichern.“